Freiburger Beiträge zur Kultur- und Sozialforschung

Das Schauspiel der Besessenheit

Exorzismus im Film

Von Sven Großhans


Das Sujet des Horrorfilms wird von wissenschaftlicher Seite oftmals kritisch beäugt und als künstlerisch wie auch moralisch minderwertig abgetan. Diese rigide Haltung verkennt jedoch das kulturelle und das (kultur-)wissenschaftliche Potential, das in der filmischen Aufbereitung gesellschaftlich marginalisierter Themen steckt: Im Horrorfilm werden vermeintliche Randbereiche unserer alltäglichen Lebenswelt aufgegriffen, in denen jedoch fundamentale soziale Botschaften eingebettet sind – mit cinematographischen Mitteln wird das Verborgene ins Licht gezerrt.

Ein klassisches Beispiel hierfür ist der Themenkomplex Besessenheit und Exorzismus – ein im christlichen Abendland traditionsreiches Phänomen, das bis heute in vielfacher Weise religiöse und kulturelle Wirkungen entfaltet... und die wenigsten Menschen emotional unberührt lässt.

Das Buch geht den Fragen nach, auf welche Weise und mit welchen künstlerischen Mitteln der (fiktionale) Film das Thema Besessenheit/Exorzismus darstellt, welche sozial wirksamen Botschaften vermittelt werden (sollen) und was für existenziell-anthropologische Fragestellungen symbolreich verhandelt werden. Dies schließt die Frage nach der generellen künstlerischen Bedeutung der Darstellung außergewöhnlicher Phänomene und Erfahrungen ein, die – nicht zuletzt aufgrund ihrer sozialen Stigmatisierung in der Moderne – ein vielversprechendes und willkommenes ästhetisches Experimentierfeld darstellen.

134 Seiten
Ladenpreis: 22,00 Euro
ISBN 978-3-8325-2505-7

Sven Großhans

MA der Soziologie, geboren 1980 in Brackenheim, arbeitet derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Wirtschaftsforschungs- und Strategieberatungsunternehmen in der Schweiz und widmet sich seiner Promotion im Bereich Medien- und Kommunikationssoziologie.

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